Chronik und Stamm der Pfalzgrafen bei Rhein und Herzoge in Bfiyern
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UCKi: UNI) HOLZSGHNITTK DES XV. UND XVf. JaHRHUNDE-RTS IN GETREUER NACHBILDUNG.
VII.
CHRONIK UND STAMM
13 ER
FALZGRAFEN BEI RHEIN UND HERZOGE IN BAYERN
1501
DIE ÄLTESTE GEDRUCKTE BAYERLSCHE CHRONIK, GLEICH DER ÄLTESTE DRUCK DER STADT LANDSHUT LN BAYERN, IN FACSIMILEDRUCK HERAUSGEGEBEN MIT EINER EINLEITUNG
VON
Dr. GEORG LEIDINGER
SEKRETÄR DER K. HOF- UND STAATSBIBLIOTHEK MÜNCHEN.
STRASSBURG J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel) 1901.
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Hierzu Beilage in 40. enthaltend den Stammbau
m.
Drucke und Holzschnitte des xv. und xvi. Jahrhunderts
IN getreuer NACHBILDUNG.
VII,
CHRONIK UND STAMM
DER
PFALZGRAFEN BEI RHEIN UND HERZOGE IN BAYERN
1501
DIE ÄLTESTE GEDRUCKTE BAYERISCHE CHRONIK,
ZUGLEICH DER ÄLTESTE DRUCK DER STADT LANDSHUT IN BAYERN,
IN FACSIMILEDRUCK HERAUSGEGEBEN
MIT EINER EINLEITUNG
VON
Dr. GEORG LEIDINGER
SEKRETÄR DER K. HOF- UND STAATSBIBLIOTHEK MÜNCHEN-
STRASSBURG J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel) 1901.
CHRONIK UND STAMM
DER
PFALZGRAFEN BEI RHEIN UND HERZOGE IN BAYERN
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DIE ÄLTESTE GEDRÜCKTE BAYERISCHE CHRONIK,
ZUGLEICH DER ÄLTESTE DRUCK DER STADT LANDSHUT IN BAYERN,
IN FACSIMILEDRUCK HERAUSGEGEBEN
MIT EINER EINLEITUNG
Dr. GEORG LEIDINGER
SEKRETÄR DER K. HOF- UND STAATSBIBLIOTHEK MÜNCHEN.
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STRASSBURG
J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel)
1901.
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Auf das älteste Druckwerk aus dem Gebiete ddr baye- rischen Geschichte ist allein in Sigmund von Riezlers ausgezeichneter «Geschichte Baierns»i aufmerksam gemacht
Schon bevor der dritte Band seiner «Geschichte ßaierns» erschien, hatte Riezler anlässlich seiner Quellenstudien für seine Ausgabe von Aventins Annalen das Werkchön untersucht und in dem Nachwort zu jener Ausgabe kurz be- schrieben.2 Bei der überaus grossen Seltenheit und der nicht germgen unten zu erläuternden Bedeutung des Stückes scheint es mir angezeigt zu sein, seinen Text und die dazu gehörige Tafel in dieser Sammlung von Nachbildungen seltener Drucke und Holzschnitte weiteren Kreisen zu- gänglich zu machen.
In der zweiten Hälfte des i5. Jahrhunderts ist in der bayerischen Geschichtsschreibung oder vielmehr Chronistik ein lebhafter Aufschwung zu bemerken, in jener Zeit in der die junge Kunst Gutenbergs - kaum entsprossen - rasch zu prächtiger Blüte gedieh. Aber den trefflichen Werken, die damals über bayerische Landesgeschichte ge- schrieben wurden, war der Segen der neuen Kunst nicht beschieden und — ohne die verdiente Verbreitung zu finden
' Band 3. S. 913.
2 Aventin, Sämtliche Werke. Bd. 3, S. 569-571.
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— harren noch bis heute des Ritters Hans Ebran von Wildenberg treuherzige Chronik, des fabulierenden Ulrich Füetrer Geschichtsmärchenbuch, Veit A r n- pecks kernige deutsche Chronik u. a. einer vollständigen Ausgabe.i Aus der Wiegenzeit der Buchdruckerkunst be- sitzen wir keinen Druck eines bayerischen Geschichts- werkes. Erst am Beginne des sechzehnten Jahrhunderts erscheint unser Werkchen.
«In dem jar des hails Cristi des herren fünffzehen- hundert vnd darnach in dem ersten jare ward die Cro- nick vnd der fürstlich stamm der durchleüchtigen hochgepornen fürsten vnd herren pfalnntzgrafen bey Rein vnd herczog in ßairen etc. loblich voUendt.»
So lautet der Anfang eines Büchleins von 1 5 bedruckten Blättern (in klein 40), von dem die k. Hof- und Staats- bibliothek in München (die einzig bekannten)zwei2 Exemplare besitzt. Da dem Büchlein ein eigener Titel zu fehlen scheint, haben spätere Hände in beiden Exemplaren je eine beson- dere Ueberschrift eingeschrieben, in dem einen: «Uralte Chronik», in dem andern: «Das herkommen der hertzogen von Bayrn» ; aber nach dem oben angeführten Eingang dürfte der Titel richtiger mit ; «Chronik und Stamm der Pfalzgrafen bei Rhein und Herzoge in Bayern» anzugeben sein.
Da der Druck in den beiden erhaltenen Exemplaren mit dem Blatt «aij» beginnt, muss wohl ein Blatt «aj» dazu-
* K. Th. von Heigels Verdienst ist es, nunmehr die Gesamtausgabe der bayerischen Landeschroniken des 15. Jahrhunderts als ein Unternehmen der Historischen Kommission bei der k. bayerischen Akademie der Wissenschaften in München veranlasst zu haben. Der erste Band ist bereits zum Druck fertig.
2 Riezler kannte seinerzeit nur ein einziges in der Schatzkammer der k. Hof- und Staatsbibliothek verwahrtes Exemplar (Signatur: Rar. 14 = Cim. 242) und eine Abschrift des Druckes aus späterer Zeit (Cod. lat. mon. 1601). Ein zweites Exemplar des Büchleins besitzt die nämliche Bibliothek in ihrer Ab- teilung Bavarica (425 in 4"). Andere Exemplare sind — nach Umfrage in andern Bibliotheken — nicht zu meiner Kenntnis gekommen. Ein Exemplar (vielleicht das jetzige Bav. 425) befand sich anscheinend in der ehemaligen Bibliothek des Stiftes St. Emmeram zu Regensburg. Wenigstens führt der Katalog der- selben, Bibliotheca principalis ecclesiae et monasterii ad S. Emmeramum Ra- tisbonac, Pars IV. Appendix S. 14, an: «Ein Bayrische zu Landshuet gedruckte Chronica, so zu Zeiten Herzog Georgen gedruckt worden».
gehört haben. Aber man braucht nicht mit VVeUeri an- zunehmen, dass dieses Blatt ein eigentliches Titelblatt ge- wesen sei, und ebensowenig ist es nötig, sich der Meinung eines Anonymus anzuschliessen, der eine handschriftliche Notiz in dem einen Exemplar 2; «Die Chronik ist voll- ständig und es fehlt am Anfange nur das gewöhnliche leere Blatt, welches die Signatur aj completirt» dahin er- gänzte bezw. berichtigte, dass dieses Blatt «wahrscheinlich den m Holz geschnittenen und illuminirten Stammbaum enthalte, worauf sich der Text beziehe».
Denn das dem Blatt a ij im Exemplar Rar. 14 voran- gehende unbedruckte Blatt, von dem das untere Drittel weggerissen war und später ergänzt wurde, hängt, wie meme genaue Untersuchung ergab, mit dem bedruckten siebenten Blatt zusammen und bildet — an dem vernich- teten Teil wohl einst die Signatur aj tragend— das ursprün^r- hche erste Blatt des Werkchens. Die Schrift hatte also kein eigenes Titelblatt, und auch der von dem genannten Ano- nymus erwähnte Stammbaum ist nicht als jenes Blatt a j zu betrachten.
Nichtsdestoweniger muss zu unserem Büchlein, wie das aus dem ganzen Texte hervorgeht, eine Stammtafel ge- hören, zu der das Buch nur die Erlüuterungsschrift bildet. Diese Tafel haben wir unzweifelhaft in einem in der Schatzkammer der k. Hof- und Staatsbibliothek verwahrten, früher in Tegernsees befindlichen Stammbaum zu erkennen. Aus zwölf Blatt in Holzschnitt zusammengesetzt und auf drei Bretter aufgezogen, bildet dieses bisher fast unberück- sichtigte, aber überaus bemerkenswerte, wahrschein- lich nur in diesem einen Exemplar erhal- tene Druckerzeugnis eine Tafel in der stattlichen Aus- dehnung von 162 cm Höhe und 85 cm Breite.
Ganz am Fusse der Tafel befindet sich in zwei Teilen
1 Repertorium typographicum, Nr. 210.
2 Bav. 425 in 4".
3 S. u. S. 13.
ein in grossen Buchstaben geschnittener Text von dem Ur- sprung der bayerischen Fürsten. 1 Ueber diesem Text «vnnden ob der grossen geschrifft» beginnt ein ornamental ausgestal- teter Stammbaum herauszuwachsen, dessen Aeste sich bis zum obersten Rand der Tafel verzweigen.
Am Fusse des Stammes sind zunächst in einer Reihe die fünf ältesten fabelhaften bayerischen Fürsten abgebildet: rechts und links sitzt je auf einem Throne, hinter dem je zwei Gewappnete mit Schild und Speer stehen, ein König, links B a V a r u s rex Bavarie, wie eine Schrift ihm zu Füssen anzeigt, rechts Nor ix rex Bavarie, welch' beide Figuren aus dem Stamme «erwachsen. Aber in Norix ward derselb asst abgehawen, dann er kein erben Hess. Aber auss Baua- rij prust wechst ein roter stamm vnd wirt der plutstamm genannt». Von Brust zu Brust der einzelnen Figuren schlingen sich die Aeste des Stammbaums. Vor Bavarus knieen in Rüstung Boimundus und Ingram, jeder eine Fahne haltend, die seinen Namen trägt, wie zum Lehensempfang; «in die geet der plutstamm vnd die lehen der herrschaften». Von Boimundus geht die Stammlinie auf die mitten im ornamentalen Gerank angebrachte Figur des A d el ge r.
Ueber diesen gross gezeichneten Urfürsten sind in i6 Reihen nicht weniger als 287 Abbildungen der aus dem Stamme entsprossenen Fürsten und Fürstinnen angeordnet, zwischen denen die Stammbaumlinien sich durchwinden. Unter jeder Abbildung sind die Namen und Titel der be- treffenden Persönlichkeiten, oft auch kurze erläuternde Be- merkungenangebracht, und jede Figur trägt ihren Wappen- schild vor der Brust.
Die Erläuterungsschrift verfolgt in ihrem ersten Teil die Hauptlinie des Fürstengeschlechts, wie es über- schriftartig im Text ausgedrückt ist, «von dem ersten vatter
' Benutzt, wie die Figuren der Tafel, in den genealogischen Handschriften der k. Hof- und Staatsbibliothek München Cgm. 1604 und 1606. Vgl. auch Cgm. 1602. 1603. 1605. 2799. 2822. 2823. 2824. Dazu Oberbayer. Archiv 12, 266.
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Bauare dem rechten blutstamm nach biss auf disen tag». Dieser ßlutstamm wird «darumb also genannt, das er daz recht geplüt von Bauare auss fürt von einem vater in den andern biss auf dise fürsten in Bairn». Zum Unter- schied von andern Linien ist diese Hauptlinie auf der Tafel rot illuminiert. Wie die Erläuterung angibt, sollten ausserdem noch gelbe, grüne und schwarze Aeste zur Unterscheidung beitragen. Auf dem uns erhaltenen Exem- plar finden sich jedoch nur die schon im Druck ausge- führten schwarzen Aeste, während die Ausmalung der gelben und grünen Aeste aus irgend einem Grunde unter- blieben ist. Dagegen ist von anderen Farben Blau zur Ausschmückung der Wappen verwendet. Der Blutstamm führt von den fabelhaften Urkönigen in direkter Folge durch die Reihen der Agilolfinger und Karolinger auf die Witteisbacher.
Auf die Beschreibung des Blutstamms folgt in der Er- läuterungein «tractetlin», das «ob zwaintzig heyliger person» aufzählt und kurz schildert, die alle «des rechten geplüts» des bayerischen Fürstengeschlechts gewesen seien. Dieser zweite Teil, das Heiligenverzeichnis, kann nicht mit demselben Recht wie der erste als Erläuterung der Stamm- tafel bezeichnet werden, weil von den 26 Personen, die in ihm namhaft gemacht sind, auf der Tafel nur sieben («VirgoUus, Arnolffus, Flodelffus, Karel der gross, Ludwig der gütig, der heilig keyser Heinrich und Künigundis») sich finden. Es sind für jenes Verzeichnis noch andere Quellen benützt als für den Stammbaum, und weit mehr als in letzterem tritt Unkenntnis des Verfassers zu Tage. Für die Heiligen: «Doda, Tarssica, Waltthissius, Band- regisius, Notburga, Hilldegart und Gerdraut» gibt er das Verwandtschaftsverhältnis zu dem bayerischen Geschlecht an, unterlässt dies aber bei den folgenden : «Simprecht Rottolandus, Otto von Babenberg, Cunrad von Costentz' Elsspet, Hadbigis, Matildis, Eufemia, Rasso, RudolfF mit zwayen heyligen keyserine«. Hier werden also auch die
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Heiligen aus dem Geschlecht der Andechser als zu dem bayerischen Fürstengeschlechtgehörigerachtet. Ein Witteis- bacher ist nicht in dem Heiligenverzeichnis.
Ist das Heiligenverzeichnis ziemlich unabhängig vom Stammbaum, so schliesst der nun folgende d ritte Teil letzterem sich wieder enge an und korrespondiert zugleich mit dem ersten Teile der Erläuterungsschrift. Im dritten Teil soll nach der Angabe des Verfassers gezeigt werden, welche Reiche und Herrschaften «der edel stamm der hoch- löblichen fürsten zfi bairen durch jre vorelltern vnd etlich biss auf diese fürsten geregiert, besessen vnd jnngehabt haben». Die Darstellung, die im ersten Teil genealogischen Charakter trägt, wird im dritten Teil zur chronikalischen. Die Erläuterung des Stammbaums wird hier erweitert; dabei hält sich der Verfasser, indem er vieles wiederholt, aber auch viele neue Einzelheiten bringt, an das im ersten Teil gegebene genealogische Gerippe, was hier mit Rück- sicht auf den in dieser Beziehung abweichenden vierten Teil bemerkt sein mag. Der chronikalische dritte Teil ent- spricht ferner, wie zum Teil der vierte, im Grossen und Ganzen den textlichen Angaben, welche auf dem Stamm- baum bei einzelnen Persönlichkeiten gemacht sind.
Während der dritte Teil die Glieder des «rechten Stamms» des bayerischen Fürstengeschlechts aufführt hin- sichtlich der verschiedenen Länder, in denen sie geherrscht haben, will der folgende vierte Teil «mit dem beschluss vnd am letsten seczen all regierendt herren, die seyd der gepurdt cristi her das lannd zu Bayren geregiert, besessen vnd jnn gehabt haben . .», die ctnit all des rechten geplüts der fürsten von bayren gewesen sind-. Hier wird also die Geschichte des bayerischen Landes erzählt.
In diesem vierten Teil benützt der Verfasser nun noch andere Quellen als die in den ersten Teilen gebrauchten. Diese neuen Quellen, von denen wir die hervorstechendste unten erweisen, weichen aber hinsichtlich mancher An- gaben, besonders genealogischer der älteren Zeit, von den
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schon benützten beträchtlich ab. Ohne kritisch zu wägen^ vermengt der Verfasser, der bisher an seinem genealogischer^' Schema festgehalten hat, die neuen Angaben mit den alten, und es entstehen im vierten Teil gegenüber dem ersten und dritten Teil und gegenüber der Stammtafel, die nur auf die Quellen des ersten und dritten Teils sich stützt, be- trächtliche Widersprüche.
Während im dritten Teil berichtet ist: Theodo I. kehrte in sein Erbland und besass Bayern und die Pfalz zu Trier, «dazweret also bissauf seinsenckelszukunfft)., wor- nach also sein Sohn Tassilo I. und sein Enkel Tassilo IL in Bayern, letzterer als Söldner der Römer, regierten, giebt ihm der vierte Teil als Nachfolger in Bayern einen Sohn Udo (Audo) und dessen Sohn Theowaldus, die beide nicht in der Stammtafel enthalten sind. Dass, wie der erste Teil meldet, Tassilos II. Enkel Tassilo III. die Römer aus Bayern vertreibt, dass dann (nach der Stammtafel) Theodo III. Herzog in Bayern ist, berichtet der vierte Teil nicht. Hier wird nach Theowaldus sofort als «künig» Garibald an- geführt, gegen den, wie auch der dritte Teil angibt, von den frankreichischen Königen ein Tassilo eingesetzt wird Auf diesen Tassilo folgt Grinoldus, ein Sohn Theodos, auf Grinoldus Theodo, ein Sohn Garibalds, wohl mit Theodo dem Vater des Grinoldus, identisch, da bei letzterem von Bayern als seinem «väterlichen erb» gesprochen wird Darnach ergibt sich nach der Erläuterungsschrift die Gene- alogie ;
Garibald - Theodo (IV. in der Folge nach dem i und 3. Teil) - Grinoldus - Theodo V. - Theodowertus Darnach wird nur die Reihenfolge in der Regierung ange- geben, und es ist keine Verwandtschaftsbezeichnung ge- braucht bei den nun folgenden Herrschern: Theodo VI — Grinoldus II. _ Haugeberius _ Ottillo — Tassillo.
Hievon weicht die Stammtafel erheblich ab. Theodo V. ist hier nicht «ain sun Grinoldo», sondern Otilos, und die Genealogie ist folgendermassen aufgestellt:
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Garibald
Theodo hertzog in Bayren vnd auff dem Norckaw
L-otarius hertzog jn Bayren vnnd Greinoldus marggraff zue Burgaw
fürst zu Hunia" vnnd Abach
Hermanus margraffe zue Otilo hertzog jn Bayren Thasillo hertzog auf Burgaw vnnd fürst jn margraffe zu Ysterreich dem Norckav
Preissen vnd Abach
Thasolli hat zwen sone, wart mit Theodo vnd sein sun Theodobertus
Theodo dem ainen sone ein munich haben sant Ruprecht die gegent Saltz- in Bayren bürg geben vnd Theodobertus hei
ain sun
Günther ein hertzog in Bayren schlueg Landebertus hertzog in Bayren hat «in wiltzswein bei Kremsmunster zue Sand Haymran gemartert,
todt
Abgesehen von dem genealogischen Wirrwarr werden also die in der Erläuterung angegebenen Fürsten Theodo VI. Grinoldus II. und Haugebertus im Stammbaum nicht be- rücksichtigt und nicht zum «rechten Geblüt» gerechnet.
Diese Beispiele für die Abweichungen des vierten Teils der Erläuterung von dem Stammbaum und dem ersten und dritten Teil der Chronik mögen hier genügen, obwohl sich hier noch viele weitere Einzelheiten anführen Hessen.
Dem vierten Teil schliesst sich noch ein kurzer Ab- schnitt über die Klostergründungen bayerischer Fürsten an. In der bayerischen Chronistik machte sich überhaupt eine gewisse Vorliebe für die Darstellung der bayerischen Kloster- gründungen geltend, so dass sie, abgesehen von einer um i388 entstandenen eigenen Sammlung i Fundationes monas- teriorum ßavariae, auch in des Andreas von Regensburg und Veit Arnpecks Chroniken einen breiten Raum einnahmen.
Als Verfasser unseres Werkes sind bis jetzt drei ver- schiedene Männer namhaft gemacht worden. Die älteste Notiz über den Verfasser findet sich von einer Hand des i8. Jahrhunderts in dem Exemplar Rar. 14 auf der Rück- seite des unbedruckten ersten Blattes : «Noia. Opusculi huius Auetor probabiliter est Hans Vetter, Stadtschreiber
1 Vgl. darüber meinen Aufsatz im Neuen Archiv d. Ges. f. alt. dt. Ge- ächichtskunde 24. 671.
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zu Landshut, qui scripsii Civitatis Landishutanae Fastos Consulares ab an. 1489 — i5o5, quos edidit cl. Oefelius Tom, II. Script. Rer. Boic. pag. 790 etc. Der zu diesem Werklein gehörige Baierische Stammbaum mit Figuren und Wappen ist beym Eingang der Tegernseeischen Biblio- thek zu sehen».
Hans Vetter, Stadtschreiber von Landshut, ist der Ver- fasser der Landshuter Ratschronik 1 von 1489 — 1504. Gestor- ben ist Hans Vetter i5i6,' seine geschichtlichen Aufzeich- nungen der Ratschronik brechen aber mit dem Jahre i 504 ab. Ob er noch eine Geschichte des Landshuter Erbfolge- kriegs geschrieben hat, ist sehr zweifelhaft.' Der in clm. 1601 nach der Abschrift unseres Druckes folgende «kurtze ausszug des vergangen baierischen kriegs» steht wohl ausser Zusammenhang sowohl mit unserem Druck als auch mit Vetter und ist meiner Meinung nach ebenfalls Abschrift eines (verlorenen) Druckes.
Auf Hans Vetter als Verfasser unserer Schrift zu schliessen, dazu ist auch nicht der geringste äussere oder innere Anhaltspunkt gegeben. Diese Vermutung ist unbe- gründet und völlig aus der Luft gegriffen, Vetters Auf- zeichnungen in der Landshuter Ratschronik sind von ganz anderer Art als unsere Chronik und zeigen keinerlei Ver- wandtschaft mit dieser.
Ausser Vetter wurde Hans Ebran von Wildenberg* als Verfasser namhaft gemacht und zwar war es Johann Christ. Freiherr von Aretin, der unsern Druck überhaupt mit der bayerischen Chronik Ebrans verwechselte. In seinem «Literarischen Handbuch für die baierische Ge- schichte, Literatur der Staatsgeschichte», Teil I, S. 148, führt er ein Manuscript der Chronik Hans Ebrans an, welches
» Hrsg. von K. Th. v. Heigel in den «Chroniken der deutschen Städte» Bd. 15, S. 245 ff.
2 Heigel a. a. O. S. 277.
3 Heigel a. a. O. S. 277. 282. 348.
* Vgl. über ihn und seine Chronik Keller, Ritter Hans Ebran von Wil- denberg, in Verhandlungen des histor. Vereins f. Niederbayern 1895; S. 85— 141.
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ich nach den gegebenen Merkmalen als den jetzigen Cod. germ. i5gy der Münchener Hof- und Staatsbibliothek er- kenne. Aretin sagt dabei: «Dieses Werk ist auch zu Lands- huT durch N. Wurm im Jahr I 3oi in 4. nebst einer grossen Stammtafel gedruckt worden» ; Oefele(Rer. boic. SS. >, 3oi) habe für seine Ausgabe der Chronik Hans Ebrans nur jenes Manuscript benutzt, die gedruckte Ausgabe aber nicht gekannt und daher das Werk für ungedruckt ge- halten.
Aretin scheint unsern Druck nur ganz oberflächlich angesehen zu haben; denn die geringste Vergleichung des Druckes mit der Handschrift oder mit Oefeles Ausgabe von Hans Ebrans Chronik hätte ihm gezeigt, dass der Druck und die Chronik zwei ganz verschiedene Werke sind.
Aretins Irrtum war nun aber einmal in die Welt ge- setzt und in unsern beiden erhaltenen Exemplaren des Druckes wird in handschriftlichen Notizen Ebran von Wildenberg als Verfasser angeführt. Sogar bei Potthast, «Bibliotheca historica medii aevi 12, 390», wird der Lands- huter Druck von i5oi als erste Ausgabe der Chronik des Hans Ebran von Wildenberg bezeichnet ! Hans Ebran von Wildenberg ist zwischen 1 5oo und i5o3 gestorben. Der Zeit nach wäre es angängig, wenn man ihn als Verfasser ansehen wollte, doch liegt hiefür nicht der geringste äussere Anhaltspunkt vor. Wollte man als inneren Grund für die Wahrscheinlichkeit von Hans Ebrans Autorschaft an- führen, dass seine Chronik vielfache Berührungspunkte mit Stammbaum und Text aufweise, so ist dieser letztere Umstand nicht zu leugnen, aber, wie aus den folgenden Darlegungen hervorgehen wird, daraus zu erklären, dass unser Druckwerk in der Hauptsache auf zwei Quellen auf- gebaut ist, die selbst Hans Ebrans Chronik benützt haben. 1 Eine Vergleichung unseres Werkes mit letzterer ergiebt,
» Viel Verwandtschaft mit Ebrans Chronik zeigt auch die vom k. bayer. Oeheimen Hausarchiv 1891 in Reproduktion herausgegebene, in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene «Bayerische Regententafel».
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dass textlich kein direkter Zusammenhang zwischen beiden besteht, woraus wohl ohne Bedenken der Schluss gezogen werden darf, dass Hans Ebran von Wildenberg nicht der Verfasser unseres Druckes ist. Seine Chronik soll Ruhm genug für ihn sein.
Der dritte Urhebername, der uns genannt wird, ist der des Ulrich Füetrer. Riezleri machte darauf aufmerksam, •dass es sich nicht mit Bestimmtheit entscheiden lasse, ob Chronik und Stamm von ein und demselben Autor her- rührten. Er hielt das Gegenteil für wahrscheinlicher, da in der erläuternden Chronik der Text am Fusse des Stamm- baumes nicht berücksichtigt sei. Hier ist schon jetzt einzu- wenden, dass das nicht völlig zutrifft; denn es finden sich im 3. Teil ganz gleichlautende Stellen. Abgesehen davon könnte gerade der Umstand, dass von dem Text der Tafel, der die fabelhafte Urgeschichte des Geschlechts enthält, nur das Allernotwendigste in der Chronik wiedererscheint und dass weitere Wiederholungen vermieden sind, für einen Verfasser von Chronik und Stamm, zum wenigsten von Chronik und Text des Stammes sprechen. Die Frage nach dem Zeichner und Holzschneider bestünde dann für sich. Während Riezler nun keine nähere Untersuchung über den Verfasser der Chronik unternahm, stellte er eine Ver- mutung auf, die sehr wahrscheinlich klingt : Der Meister des Stammbaumes sei möglicherweise in Ulrich Füetrer, dem Maler, Historiker und Fabulisten, zu suchen, dem insbesondere die hier auftretende Mischung von Gelehr- samkeit und Phantasie eigentümlich war.
ich habe versucht, die Haupt-Quellen von Stammbaum und Erläuterungsschrift zu untersuchen und von da aus ■ein Urteil über die Person des Verfassers zu gewinnen.
Daist zunächst festzustellen, dass allen Umständen nach der Stammbaum vor der Erläuterungsschrift fertiggestellt vorlag, was sich aus vielen Einzelheiten des Textes ergibt.
1 Aventins Sämtl. Werke 3, 570.
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Ob zunächst nur im Entwurf oder schon im Druck, lässt sich nicht entscheiden, ist auch von keiner weiteren Be- deutung.
Der Stammbaum kommt nun, was Genealogie und Text- angaben anlangt, — und soweit ist Riezlers Vermutung sicher richtig — von uns erhaltenen und bekannten Geschichts- quellen Ulrich Füetrers Chronik am nächsten. Gerade an Teilen der Genealogie, die in der Erläuterungsschrift nur ganz oberflächlich behandelt sind, wie z. B. der Ge- nealogie der Grafen von Scheyern und Dachau, ist zu er- kennen, dass sie durchweg auf der Grundlage von Füetrers Chronik entworfen sind. Ebenso ist es mit Teilen der Stammtafel, die von dem vierten Teil des Textes abweichen, wie die oben angeführte agilolfingische Geschlechtsreihe. Sie stimmen in der Hauptsache mit Füetrer überein.
Nicht in- Füetrers Chronik sind zu finden die vielen seltsamen und auffallenden Titel, die im Stammbaum den einzelnen Fürsten beigegeben sind. Sie sind Zuthat des Verfassers des Stammbaumes.
[m Ganzen wird es aber nicht zu gewagt sein, zu be- haupten, dass der Stammbaum auf Grund von Ulrich Füetrers Chronik entworfen sei.
Ist nun Ulrich Füetrer selbst der Verfertiger des Stamm- baumes?
Was dafür spräche, ist: Uebereinstimmung der genealo- gischen Linien und der textlichen Angaben der Stammtafel mit Füetrers Chronik. Die fabelhaften Titel, die der Chronik noch fehlen, wären von dem phantasiebegabten Chronisten später noch ersonnen worden. Auf einen mit reicher Phan- tasie begabten Zeichner deutet jedenfalls die Mannigfaltig- keit der vielen Figuren, die immer wieder verschieden in der Zeichnung sind, und durchaus nicht einförmig wirken, trotzdem sie vielleicht alle frei erfunden sind und nicht eine davon Porträt sein dürfte. Und noch ein Umstand scheint besonders für Füetrer zu sprechen: die Wappen, Alle Figuren tragen vor der Brust einen Schild mit einem
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Wappen, das jenen verschiedenartigen, oft verwunderlichen Titeln entsprechen soll. So frei die Titel erfunden sind, so frei sind die Wappenschilde zusammengesetzt ; aber trotzdem liegt in dieser Zusammensetzung ein System ; denn wo der namlicheTitel, die nämliche Würde wieder erscheint, kehrt auch das nämliche Wappenfeld wieder und ist neben dem Rautenschild und dem pfälzischen Löwen, den selbstverständlich immer wiederholten Feldern, zur Zu- sammensetzung der meist vierfeldrigen Wappenschilde verwendet, wodurch die Stammtafel ornamental ungemein belebt wurde. Das Verhältnis dieser besonders für die älteren Generationen oft fabelhaften, manchmal aber auch sehr richtig und geschickt zusammengesetzten Wappen zu Füetrer besteht nun darin, dass der Zeichner der Stammtafel die nämlichen heraldischen Figuren für seine meist imaginären Titel ver- wendet, von denen wir wissen, dass auch Füetrer sie kannte.
Denn wir finden in Cod. germ. 43 der Münchener Hof- und Staatsbibliothek, der wohl mit Recht als Füetrers Autograph seiner Chronik gilt,» auf Blatt 3 eine mit kräf- tigen Farben auf das Pergament gemalte Wappentafel, von der ich nicht zweifle, dass sie wie die Handschrift Ulrich Füetrers Werk ist.
Im Rechteck umschliessen 18 einzelne Wappenschilde, deren Bedeutung am Rande beigeschrieben ist, das pfalz- bayerische Wappen : I. «Holland» («Schongaw»). 2, «Schey- ren». 3. «Norckaw». 4. «H. Egkhart». 5. «Istreich». 6. «Witelspach». 7. «Vohburg». 8. «Valey». 9. «Anndechss». 10. «Swabegk». 11. «Rietenburg». 12. «Wasserburg». i3. «Oberdorf». 14. «Purgegk». i5. «Dachaw». 16. «Abach». 17. «Wolfertshausen». 18. «Hirsperg»,
Finden sich nun die Wappenschilde von Schwabeck, Riedenburg, Oberdorf, Burgeck und Hirschberg auch nicht unter den Wappen der Stammtafel, so erscheinen doch die andern in^ vielerlei Zusammensetzungen darauf. Besonders
1 Aventins Werke 3, 565
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auffallend ist dabei, dass Füetrer in seiner Chronik nichts von dem fabelhaften Herzogtum Abbach erwähnt und dabei doch dessen Wappen in seiner Wappentafel angibt. Er verrät hier also Kenntnisse, die nicht in seiner Chronik, wohl aber auch in unserer Stammtafel zum Ausdruck gelangt sind.
Aber der beste Kenner von Füetrers Werken, Reinhold Spiller,' der auch Füetrers bayerische Chronik herausgeben wird, hält es für sehr wahrscheinlich, dass Füetrer noch vor dem Beginndes i6. Jahrhunderts gestorben ist, daer ihn später nicht mehr nachzuweisen vermochte. Dieser Thatsache ge- genüber glaube ich auch Füetrer nicht als Zeichner noch Verfasser des Stammbaumes und der Chronik betrachten zu sollen. Alle Uebereinstimmung zwischen Füetrers Chro- nik und unserm Druck in Genealogie, Text und Wappen kann auch durch die Thätigkeit eines Andern unter Benutz- ung von Füetrers Werk herbeigeführt sein.
Nachdem man bisher schon drei bekannte bayerische Chronisten in der Frage nach dem- Urheber des Druckes mit diesem in Verbindung gebracht hat, führt mich meine Untersuchung dazu, auch noch einen vierten, allerdings nur als Hauptquelle der Chronik, hier namhaft zu machen, Veit Arnpeck. Die früheren Forscher würden viel- leicht nach ihrem Grundsatz, jenen bekannten Chronisten als Verfasser des Büchleins anzusehen, dessen Chronik viele Berührungspunkte mit dem Druck hat, auch Veit Arnpeck als Verfasser bezeichnet haben. Allein es ist be- kannt, dass dieser wohl schon 1495 gestorben ist. Seine Chronik aber überlebte ihn, wurde fortgesetzt und erscheint in unserm Druck schon als Quelle. Denn der vierte um- fangreichste Teil der Erläuterung beruht in der Haupt- sache auf Veit Arnpecks, des bedeutendsten bayerischen Chronisten des i5. Jahrhunderts, deutscher Chronik. Es genüge hier diese Feststellung. Nach Vollendung der Aus- gabe der bayerischen Landeschroniken wird sich vielleicht
» Studien über Albrecht von Scharfenberg unJ Ulrich Filetrer, S. 47.
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Gelegenheit geben, noch näher hierauf und auf andere in- haltliche Fragen» zurückzukommen.
Füetrer hat die Chronik des Hans Ebran von Wilden- berg benutzt, Arnpeck hinwiederum Füetrer und Wilden- A x^?,';^"l^'' '^^'' diejenigen, welche unsern Text mit dem^ W.ldenbergs zusammenhielten, so viele Anklänge an Wildenberg fanden, dass sie ihn als Verfasser er-
klärten
Die Quellen, die der Urheber unseres Werkchens ausser Füetrer und Arnpeck benutzt hat, lassen sich schwer nachweisen. Hieher gehört hauptsächlich das Heilieen- ver2eichnis des zweiten Teils, in dem neben den beiden Chronisten verschiedene rätselhafte Quellen erscheinen Selbständige Aeusserungen des Verfassers sind in der Er- iauterungsschrift verschwindend wenig vorhanden
Unsere Quellenuntersuchung führt uns zu dem Re- sultat: Der Stammbaum ist hauptsächlich auf Grundlage von Fuetrers Chronik gefertigt, die erläuternde Chronik ^benso aber unter Mitbenutzung von Arnpecks deutscher Chronik. Daraus erklären sich die oben geschilderten Wider- spruche ,m Text der Chronik und zwischen Chronik und Stammbaum Der Verfasser suchte seine nach Vollendung des Stammbaums gefertigte Chronik durch Ausbeutung ^iner weiteren Quelle zu bereichern, kümmerte sich abe^r nicht um die damit entstehenden Widersprüche
Wir suchen diesen Verfasser nicht, wie man es bisher gethanhat, in einem der bekannten Chronisten, deren Werke nur als Quellen verwendet sind, sondern glauben durch die folgenden Darlegungen über den Drucker auch der Frage nach dem Zeichner, Holzschneider wie nach dem Urheber des Ganzen näher zu kommen
^ «Gedruckt von .N. Wurm zu lantzhüt. lautet die Schlusszelle unseres Werkes.
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Der älteste Druck auf dem Gebiet der bayerischen Geschichte ist zugleich der äl- teste Landshuter Druck.
Es ist nötig, dies ausdrücklich festzustellen ; denn über die Geschichte der Buchdruckerei in Landshut sind gar manche Irrtümer verbreitet. Da liegt vor mir z. B. eine Denkschrift zum loojührigen Jubiläum der Jos. Thomann'- schen Buchhandlung Landshut. Landshut 1893.
In der historischen Einleitung zu diesem im übrigen bei ähnlichen festlichen Gelegenheiten recht nachahmens- werten Schriftchen ist zu lesen:
«Kaum der Wiege entstiegen (1450 — 55), machte sich der Buchdruck auch schon in Landshut heimisch ; Lukas- Zeiselmaier, ein herumziehender Buchdrucker, übte diese Kunst schon sehr frühe in Landshut. Bereits zur Zeit Georgs des Reichen druckte hier ein Hans Wurm von Freising.»
Hiernach könntees scheinen, als habe Lukas Zeiselmaier als der erste noch zur Wiegenzeit der Buchdruckerkunst und früher als Wurm in Landshut gedruckt. Der Verfasser der «Denkschrift» scheint seine Angabe aus Wiescnd's Topographischer Geschichte der Kreishauptstadt Landshut (i858) S. 23, woselbst eine ähnliche Notiz sich findet, ent- lehnt zu haben. Dort wird allerdings noch hinzugefügt, dass Lukas Zayssenmayer 1 5o5 als Buchdrucker vorkomme. Nun sind uns von Lukas Zeissenmair (Zeisenmaier, Zaissenmeyer^ Zeyssenmayr, Zeisselmair etc.) an Inkunabeldrucktn erhalten solche mit Augsburg als Druckort von den Jahren (1494), 1495, 1496, 1497, 1499' ' 5oo, dann aus Wessobrunn ohne Jahr die «Kronick von dem Heyltum auf dem perg Andechs».*
Woher Wiesend die Nachricht nimmt, dass ein Lands- huter Druck von Lukas Zeissenmair von i 5o5 existiert, ist mir nicht erfindlich ; ein solcher Druck lüsst sich nicht feststellen.
Doch wenn Wiesend auch einen solchen gekannt hätte.
> Vgl. Burger, Register zu L. Hains Repertorium bibliographicum (= S.Bei- heft 2. Centralblatt f. Bibliothekswesen). S. 366 (594).
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bliebe die Priorität unseres Wurm (die übrigens auch nur <lurch den anscheinenden Irrtum def «Denkschrift» be- stritten werden könnte) noch bestehen, da Wiesend selbst hinwiederum «Hanns Wurm, Schwiegersohn des Buch- druckers Schön in Freysing, i5oi — .504» an erster Stelle in semer Reihe der Landshuter Buchdrucker aufführt.
Einen weiteren Irrtum verbreitet die genannte Denk- schrift, indem sie sagt, nach Kalchers Führer durch Lands- hut hätten die beiden Apian im Jahre 1493 in Landshut die nach ihrem Namen berühmte Apianische Karte gedruckt. Nun sind aber die berühmten bayerischen «Landtafeln» des Philipp Apian,! die man allgemein die Apianische Karte nennt und die wohl auch hier gemeint sein werden, im Jahre i566 erschienen! Es sei denn, dass unter der «be- rühmten Apianischen Karte» Peter Apians Weltkarte ver- standen sei, die aber auch nicht «49?, sondern i5oo in Wien erschien. 2 Hiernach ist Kalchers Notiz (S. 3ii seines «Führers durch die Stadt Landshut»): «In demselben (Hause) wohnte auch 1493 Buchdrucker Apian, der hier die be- kannte Apianische Karte fertigte», ein Irrtum und die Denk- schrift gibt ihn noch um einiges verschlimmert wieder.
In Landshut druckte allerdings Georg Apian, der
Bruder des berühmten Peter Apian, aber nicht vor i532 3
Ueber einen Hans Wurm zu Landshut haben wir eine
Anzahl Nachrichten, die aber teilweise recht vorsichtig auf-
-zunehmen sind.
In Westenrieders «Beyträgen zur vaterländischen Historie etc.» Bd. i, S. 404 finden wir in dem Aufsatz des branz Benno von Kretz : «Bey träge artistischen Innhalts zur Ergänzung allgemeiner Künstler-Lexicons» die Notiz •
«Wurm (Hanns), vermutlich ein alter deutscher Form- schneider ; man hat von ihm einen grossen Holzschnitt worauf die Hochzeit zu Cana vorgestellt wird.»
3 Günther,' S. 11.'
Ob Kretz diesen Holzschnitt gesehen hat, und ob und wo ein solcher existiert, wissen wir nicht. Nachforschungen in den bedeutendsten deutschen Kupferstichkabineien waren erfolglos.
In der eben erwähnten Notiz ist von Landshut nicht die Rede ; später ^ wird jener Holzschnitt jenem Hans Wurm zugeschrieben, der i5oi — 1304 die erste Buch- druckerei zu Landshut angelegt habe. Hiebei wird ange- geben, dieser habe 1491 als Geistlicher und Notar zu Re- gensburg gelebt. Letztere Nachricht erscheint mir jedoch zunächst nicht genügend beglaubigt.
Auf eine recht sonderbare Idee Naglers,^ Wurms Wir- kungsstätte sei nicht Landshut in Bayern, sondern könnte auch Landshut in Mähren sein, verlohnt es sich nicht mehr einzugehen, da er von dieser Idee in seinen «Mono- grammisien», Bd. 3, Nr. 1693, wo er seineim Künstlerlexikon gemachten Angaben ergänzte, selbst abgekommen ist.3 Unser Druck und die weiter zu besprechenden Nachrichten über Wurm weisen auch nur auf das bayerische Landshut. Ausser dem oben genannten Holzschnitt, die Hochzeit von Cana dar- stellend, ist ein anderes Blatt in Holzschnitt, das seinen Namen trägt, beschriebeninWeigelsKunstkatalog(Lpz. 1 843)Nr.9453:
Ein architektonisches Gebäude mit Figuren, durch dessen Thüre ein Ritter einer Dame entgegengeht. Das Blatt trägt den Namen HANS WVRM und ist anschei- nend Kopie eines Kupferstiches des Malers und Kupfer- stechers Nikolaus Alexander Mair von Landshut, von dem eine gleiche Darstellung durch das Blatt Bartsch 6, 370, Passavant 2, iSj, bekannt ist. Der Holzschnitt ist mit brauner Farbe bedeckt und durch den Pinsel mit weiss gehöht, so dass das Blatt für ein Clair-obscur gegolten hat.
■ Heller. Geschichte der Holzschneidekunst S. 123 und Nagler, Künstler- lexikon 22, 131, welch' letzterer Hellers Angaben falsch verwertet. Bei Westen- rieder findet sich nur die oben angeführte Stelle, die nichts von Wurms Eigen- schaft als Notar und nichts von Landshui meldet, und bei Aretin ist Wurm nur als Drucker unseres Werkes (Landshut 1501) angeführt.
2 Künstlerlexikon a. a. O.
* Vgl. auch Passavant, Le Peintre-graveur 2, 156.
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Dieses Blatt findet sich, worauf Herr Dr. Hans W. Singer in Dresden mich aufmerksam zu machen die Güte hatte, in der Sammlung Lanna zu Prag (Singer, Sammlung Lanna Prag, Bd. i, Nr. 2).
Ein äusserst seltenes, bezw. einzig bekanntes Exem- plar eines weiteren Werkes von Hans Wurm besitzt das k. Kupferstichkabinet Berlin. 1 Es ist ein Holztafeldruck von 12 doppelseitig bedruckten Blättern in Quartformat, ohne Titel. Jahr, Signaturen oder Seitenzahlen. Dargestellt sind verschiedene Stellungen von Ringenden, wozu kurze Erläuterungen beigegeben sind, die nicht mit beweglichen Lettern gedruckt, sondern in die Holztafeln geschnitten sind. Blatt 12 b dieses Ringerbuchs zeigt oben in goihi- scher Schrift die Worte «Gedruckt zu Landshüt», darunter den Wappenschild der Stadt Landshut in Bayern mit seinen drei Helmen und unter diesem steht «Hanns Wurm».
«Die Holzschnitte sind die besten von allen, die in ganz xylographischen Büchern deutschen Ursprungs vor- kommen», rühmte Sotzmann. «Sie erinnern an die Holz- schnitte nach Wohlgemuth in der Schedeischen Chronik von 1493, sind aber ausgebildeter; die verschiedenen, oft künstlichen und verschränkten Stellungen der Ringer sind tüchtig und nach dem Leben von einem guten Meister ge- zeichnet und ebenso wacker in einer der Dürerschen sich annähernden Art geschnitten.» Dass Hans Wurm dieser Holz- schneider ist, ist zweifellos, und Sotzmann steht nicht an, ihn zu den geschicktesten Formschneidern seinerZeit zu rechnen.
Ein Holzschnitt mit dem Monogramm H W, die Leidensgeschichte des Heilandes darstellend, wird «mit grosser Wahrscheinlichkeit» Hans Wurm zugeschrieben. 2
Ein weiteres Blatt mit dem Namen Hans Wurm, dessen Kenntnis ich einer freundlichen Mitteilung des Herrn Geh. Regierungsrats Direktor Dr. Lippmann verdanke, besitzt
' Sotzmann, Ueber ein unbekanntes xvlographisches Ringerbuch, im Se- rapeum 1844, S. 33.
2 Nagler, Monogrammisten a. a. 0.
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das k. Kupferstichkabinet zu Berlin. Es ist ein Holzschnitt 367 mm hoch, 256 mm breit, auf dem das Brustbild eines ge- krönten, nach links blickenden, bärtigen Mannes (vielleicht eines byzantinischen Kaisers)dargestellt ist. Die Unterschrift (weiss in schwarz) lautet; «Hanns Wurm in Nurnperg 14^3». Es darf wohl ohne weiteres angenommen werden, dass die Jahrzahl 1423 ein Fehler statt i523 ist. Dass dieser Hans Wurm in Nürnberg mit dem früher in Landshut befindlichen Holzschneider identisch ist, ist nicht unmöglich. Allerdings scheint noch ein zweiter Hans Wurm in Nürn- bergi nach i5d9 als Holzschneider thätig gewesen zu sein.
Vielleicht ist der Landshuter Künstler nach Nürnberg übergesiedelt und vielleicht ist dieser andere Hans Wurm sein Sohn gewesen.
Als ich mich vor Kurzem mit der Geschichte einer der glänzendsten Kunstleisiungen des beginnenden 16. Jahr- hunderts beschäftigte, nämlich jener des herrlichen Grab- denkmals Kaiser Maximilians 1. in der Hofkirche zu Inns- bruck, war ich freudig überrascht, auf den Namen Hans Wurm zu stossen.
Am II. Juni i5i4 eröffnete Kaiser Maximilian von Windischgrätz aus der Raitkammer zu Innsbruck, er habe einen Giesser zu Landshut bestellt, der itim ein Bild zu seinem Grab giessen werde, und sich mit ihm wegen des Lohnes verstündigt, und trägt ihr auf, zur obgemelten Ar- beit 20 Centner Messing, daraus Meister Gilg^ die Grab- bilder giesst, aus der Hochstetter'schen Schmelzhütte zu Reutte anzuweisen und zu trachten, dass solches ehe- möglichst dem Meister Hans Wurm, Seiden- sticker zu Landshut, übersendet werde.*
> Vgl. Heller, Geschichte der Holzschneidekunst S. 123, der es unent- schieden lässt. ob dieser Hans Wurm nicht mit unserem Landshuter identisch ist. Doch dürfte schon Nagler, Künstlerlexikon 22. 131 das Richtige getroffen haben, wenn er diesen Künstler, dessen vorhandene Werke erst nach 1559 ent- standen zu sein scheinen, von dem Landshuter trennt.
2 Gilg Sesselschreiber, der in Mühlau bei Innsbruck goss.
8 Jahrbuch der Kunstsammlungen des Atlerh. Kaiserhauses. Bd. 2 (1834), Teil 2, S. LXVI. — Urkunden und Regesten aus dem k. k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck, hrsg. v. Schönherr Nr. 1166 (Röggl'sche Sammlung).
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Kaiser Maximilian hatte schon frühzeitig die Absicht gehegt, sich ein würdiges Grabmal i zu schaffen, und den Plan hiezu mit dem gelehrten Konrad Peutinger von Augs- burg und dem Maler Gilg (Egydius) Sesselschreiber aus München entworfen, einen grossartigen Plan: auf einen aus Erz gegossenen Sarkophag, den 24 Erzreliefs schmücken sollten, sollte des Kaisers Erzbild in Lebensgrösse und knie- cnder Stellung gesetzt werden ; vierzig grosse Erzstandbilder sollten im Geviert das Grab umgeben und ausserdem 100 kleine Erzstatuen der Heiligen des Hauses Habsburg und 32 eherne Brustbilder ringsherum aufgestellt werden. Dieser Plan kam nicht vollständig zur Ausführung, und dem Kaiser selbst war es nur mit grossen Schwierigkeiten ver- gönnt, einen Teil bei seinen Lebzeiten entstehen zu sehen. Erzgiessereienzu Innsbruck, Augsburg und Nürnberg(i 5 i3, Peter Vischer) hatten einzelne Arbeiten geliefert. Da er- fahren wir aus der oben angeführten Urkunde, dass auch Landshut einen Beitrag zu jenem Kunstwerk liefern sollte. Aus der Urkunde geht leider nicht hervor, welche der von Kaiser Maximilian selbst bestimmten geschichtlichen Figuren dort gegossen werden sollte. Da 20 Centner Messing zu dem «Grabbild» angewiesen wurden, handelte es sich wahrschein- lich um eines der 40 grossen Standbilder, von denen heutzu- tage — «eins ins andere 20 zentner schwer»2 — 28 das Grab- mal umgeben. Von einer damals zu Landshut bestehenden Kunst-Giesserei sind keine Nachrichten auf uns gekommen. Wie Schönherr 3 feststellte, ist aus der Giesserei zu Landshut kein Standbild nach Innsbruck gekommen. Das ■nach Landshut gesendete Metall scheint sogar wieder zu- rückgeschickt worden zu sein. Denn in einer Abrechnung, welche i5i8 in Betreff des Standbildes Graf Albrechts von Habsburg mit dem in Innsbruck thätigen Giesser Stephan
/ Schönherr, Geschichte des Grabmals Kaisers Maximilian I. und der ilotkirche zu Innsbruck. In Jahrbuch der Kunstsammlungen des Allerh Kaiser- hauses. Bd. 11 (1890), S. 140—268. ucs ^uern. ivaiser 2 Jahrbuch etc. 11, 156. ' a. a. O., S. 158.
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Godl gepflogen wurde, erscheinen 18 Ceniner 75 Pfund Messing aufgeführt, welche Meister Stephan Godl durch Meister Hans Neuburger, Bildhauer zu Landshut, zum Gusse des erwähnten Bildes erhalten habe. Auf diesen Bildhauer bezieht Schönherr auch eine Aeusserung Stephan Godls, welcher in einer im Jahre i52i eingereichten Schrift sagt, Kaiser Maximilian habe mit grossen Kosten Bildhauer in Nürnberg, Augsburg und Landshut «versucht», sie seien aber «mit irer arbeit nii gevellig gewest». Weiteres über das Verhältnis der Landshuter Giesserei zu dem kaiser- lichen Auftraggeber ist nicht bekannt. Es ist fraglich, ob der in der Urkunde erwähnte Giesser eine Person ist mit dem darnach nam.entlich genannten Meister Seidensticker Hans Wurm, an den das Metall angewiesen wurde. Ueber Wurms Thätigkeit als Seidensticker besitzen wir keine weiteren Nachrichten. Immerhin war ein seidensticker der damal- igen Zeit ein Künstler, der wohl auch auf anderen künst- lerischen Gebieten Fähigkeiten aufweisen konnte. Hatte doch auch der Maler Gilg Sesselschreiber die Modell- ierung und den Guss der ersten Statuen zum Grabmal Kaiser Maximilians übernommen, wenngleich er weder Bildhauer noch Giesser war.' In ähnlicher Weise scheint der kaiserliche Auftrag dem Seidensticker Wurm zu Teil geworden zu sein. Vielleicht stammte von ihm der Ent- wurf zu einem Standbild und vielleicht sollte ihm als dem verantwortlichen Schöpfer zur technischen Ausführung der erwähnte Bildhauer Hans Neuburger beistehen. Wir haben also als feststehend zu betrachten : Ein Hans Wurm ist ein sehr geschickter Holzschneider zu Landshut. Die bekannten Erzeugnisse seiner Holzschnei- dekunst fallen in den Anfang des 16. Jahrhunderts. Ein Seidensticker Hans Wurm in Landshut erhält i5i4 Metall
' «Während man heutzutage, wenn es sich um die Herstellung einer Erz- statue handelt, sich in erster Linie an einen Bildhauer wendet, finden wir in der Zeit Maximilians und noch später mit solchen Aufträgen vor Allem den Maler betraut.» Schönherr a. a. O., S. 144.
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angewiesen, damit in Landshut eines der grossen Standbilder zum Grabdenkmal des Kaisers Maximilian I. gegossen werde. Sollte jener Holzschneider nicht eine Person sein mit diesem Seidensticker und sollte dieser Hans Wurm nicht fer- ner eine Person sein mit dem N. Wurm, der die bayerische
Chronik gedruckt hat,zu der der priichtigeSiammbaum gehört?
Der einzige äussere Umstand, der Schwierigkeiten macht, diese Frage unbedenklich zu bejahen, ist der, dass in der Schlusszeile der Chronik nicht der Vorname Hans er- scheint, sondern der Buchstabe N (zwischen zwei Punkten).
Schon Sotzmann wagte es nicht, den Buchdrucker N. Wurm, den er bei Aretin a. a. O. erwähnt gefunden hattet mit dem Holztafeldrucker Hans Wurm, dessen Ringerbuch er beschrieb, zu identifizieren, «weil er einen anderen Vor- namen führe und weil er ihn bei Panzer vergeblich suche.»i Panzer allerdings führte den Buchdrucker Wurm nicht auf, aber deswegen war das Misstrauen Sotzmanns gegen Aretins Mitteilung, da der Druck mit jener Angabe ja existiert, doch ungerechtfertigt. Sein zweiter Grund ist alsa hinfällig. Ueber den ersten Grund, dass der Drucker der Chronik einen andern Vornamen führe, setzte sich schon Nagler2 hinweg. Er hob hervor, dass jener N. Wurm doch wohl Hans Wurm gewesen sein könnte, «indem statt des Taufnamens, welchen man nicht kennt, öfter N gesetzt wird». So sonderbar das in diesem Falle scheinen mag,, so dürfte es doch der Wahrheit sehr nahe kommen.
Ich behaupte nämlich, dass in unserem Druck das N nicht die Abkürzung eines mit N beginnenden Vornamens^ z. B. Nikolaus oder eines andern, sein soll, sondern that- sächlich das gewöhnlich einen unbekannten Namen ver- tretende N. Das scheinen mir besonders die zw ei Punkte zu bedeuten, zwischen denen das N steht: wäre N die Abkürzung eines mit N beginnenden Vc rnamtns, so würde \\ohl nur ein Punkt hinter den Anfangsbuchstaben gesetzt worden sein.
' Serapeum 1844, 37.
2 Die Monogrammisten, 3, 709
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Ich bin daher der festen Meinung, dass jenes N den Vor- namen Hans vertreten kann. Und die Einsetzung von N statt Hans muss nicht einmal darauf hindeuten, dass der Name Hans dem Setzer unbekannt war. Ich kenne Fälle, in denen auch für bekannte Namen der Kürze halber N gesetzt ist.^ Von den oben aufgeführten Erzeugnissen derHolzschneide- kunst, die dem Buchdrucker Hans Wurm zu Landshut zu- geschrieben werden, gehört ihm eines jedenfalls ganz sicher zu: das Ringerbuch. Der Drucker der Holztafeln hat diese auch geschnitten. War aber Hans Wurm ein so gewandter Holzschneider, so ist es nicht zu gewagt, zu behaupten, dass er auch die genealogische Stammtafel der